
Ein paar elementare Codes für die Nutzung von LaTeX auf dem MP...
Von: trunx
Datum: Di. 09. Februar 2016 18:00:00 Thema: Tools \(\usepackage{setspace}\)
| Ein paar elementare Codes für die Nutzung von \(\LaTeX{}\) auf dem MP...
Es gibt im Netz unglaublich viele Seiten, auf denen Regeln zur Benutzung von LaTeX erläutert werden, doch gerade die Fülle kann einen manchmal erschlagen. Deshalb möchte ich hier eine kleine Auswahl von Regeln vorstellen, die sowohl für den Einstieg in LaTeX und insbesondere für dessen Nutzung auf dem MP geeignet sind.
LaTeX ist ein Textsatzsystem, mit dem mathematische Formeln, Zeichen, Terme oder Ausdrücke gut lesbar dargestellt werden können. Wir benutzen hier auf dem MP dafür die Auszeichnungssprache Mathml (mathematical markup language) das bei aktiviertem javascript mittels MathJax clientseitig, also im jeweilig genutzten Browser gerendert wird.
Alles beginnt im Eingabefeld mit den Einschlussklammern
\sourceon LaTex-inline
\(\)
\sourceoff
bzw.
\sourceon LaTex-display
\[\]
\sourceoff
Klickt man unter dem Eingabefeld auf den Link [LaTeX-inline], dann werden die oberen Klammern an die Cursor-Position im Eingabefeld gesetzt, beim Klick auf den Link [LaTeX-display] die unteren.
Die nachfolgenden Codes sind dann zwischen diese tags zu schreiben, also in der Form
\sourceon LaTex-inline
\(Code\)
\sourceoff
bzw.
\sourceon LaTex-display
\[Code\]
\sourceoff
Latex-inline wird für einzelne Zeichen oder kleinere Formeln innerhalb des Fließtextes verwendet (daher "inline"), Latex-display dagegen für komplexere Ausdrücke, die alleine stehen.
Als Einschlusszeichen können inline noch \$...\$ und für display \$\$...\$\$ zur Anwendung kommen.
Bei unbefriedigendem Erscheinungsbild können darüberhinaus noch die tags <math>...</math> benutzt werden.Prinzipiell kann man auf dem MP jeden benutzten LaTeX Code dadurch erfahren, dass man mit der Maus über die fragliche Darstellung geht und sich den tool-tipp anzeigen lässt.
griechische BuchstabenDas Muster ist leicht erkennbar, es ist \griechischerBuchstabe, dabei Groß- und Kleinschreibung beachten.Ergebnis | Code | | \alpha | | \beta | | \mu | | \Phi | usw.
VergleichsoperatorenAußer den, auf der Tastatur zu findenden Gleichheits- und Größer/Kleiner-ZeichenErgebnis | Code | | \neq | | \approx | | \le | | \ge | | \ll | | \gg | | \Rightarrow | | \Leftarrow |
Brüche, Wurzeln, Potenzen, IndizeesErgebnis | Code | | \frac{r}{s} | | \sqrt{x} | | \sqrt[n]{x} | | x^n | | x^{n+1} | | x_i | | x_{i+1} | | x_{i+1}^{n+1} |
Summen, Produkte, Integrale, GrenzwerteErgebnis | Code | | \sum | | \sum \limits_{k=1}^{n} | | \prod \limits_{k=1}^{n} | | \prod \limits_{k=1}^{n} k = n! | , | \int, \iint | , | \int \limits_{0}^{1}, \int_0^1 | | \lim \limits_{h \to 0} |
Mengen, ZahlkörperErgebnis | Code | \(\in\) | \in | \(\notin\) | \notin | \(\subset\) | \subset | \(\subseteq\) | \subseteq | \(\cap\) | \cap | \(\cup\) | \cup | \(\mathbb{N}\) | \mathbb{N} |
usw.
Binom, Vektoren, MatrizenErgebnis | Code | \(\binom{n}{k}\) | \binom{n}{k} | \(\left(
\begin{array}{c}
a \\
b \\
c \\
\end{array}
\right)\) | \left(
\begin{array}{c}
a \\
b \\
c \\
\end{array}
\right) | \(\left(
\begin{array}{ccc}
a_{11} & a_{12} & a_{13} \\
a_{21} & a_{22} & a_{23} \\
a_{31} & a_{32} & a_{33} \\
\end{array}
\right)\) | \left(
\begin{array}{ccc}
a_{11} & a_{12} & a_{13} \\
a_{21} & a_{22} & a_{23} \\
a_{31} & a_{32} & a_{33} \\
\end{array}
\right) |
Der Aufbau von Vektoren und Matrizen ist gleich. Die Anzahl der Spalten wird in den geschweiften Klammern nach {array} durch die Anzahl der c's festgelegt. c bedeutet dabei 'center', man könnte auch r für 'right' oder l für 'left' oder eine Mischung daraus. \left( bzw. \right) bestimmen die großen Klammern, die man durchaus zB. für bestimmte Schemata auch weglassen kann. Das & trennt die Zellen, \\ ist ein Zeilenumbruch.
Funktionsdefinition, AbleitungErgebnis | Code | \[f(x)=
\begin{cases}
0 & \text{für } x=0 \\
1 & \text{sonst}
\end{cases}\] | f(x)=
\begin{cases}
0 & \text{für } x=0 \\
1 & \text{sonst}
\end{cases} | \(\partial x\), \(\partial_x\) | \partial x, \partial_x | \(\dot x\), \(\ddot x\) | \dot x, \ddot x | Ausserdem gibt es für diverse Funktionen eigene, nichtkursiv geschriebene Befehle. Diese ähneln vom Aufbau her dem Aufbau der Befehle für die griechischen Buchstaben, also \sin für \(\sin\) usw.
häufig benutzte Sonderzeichen / GestaltungselementeErgebnis | Code | \(\infty\) | \infty | \(|x|\) | \abs{x} | \(\boxed{x=0}\) | \boxed{x=0} | \(\Large \text{a}\) | \Large \text{a} | \(\color{green} e^{i\pi}=-1\) | \color{green} e^{i\pi}=-1 | \(\square\) | \square |
Da \(\LaTeX\) zunächst versucht, auch kompliziertere Formeln auf die Zeilenhöhe zu bekommen, sehen einige Ausdrücke gedrungen aus. Hier hilft \displaystyle für eine grössere, aber eben normal proportionale Darstellung oder gleich die Verwendung von LaTex-display statt LaTex--inline:
| Ergebnis | Code | mit LaTex-inline | \(\binom{n}{k}\) | \binom{n}{k} | mit LaTex-inline und \displaystyle | \(\displaystyle\binom{n}{k}\) | \displaystyle \binom{n}{k} | mit LaTex-display | \[\binom{n}{k}\] | \binom{n}{k} |
Makros
Für fortgeschrittene User ist es sicher interessant, dass auf dem MP einige immer wiederkehrende Codes als kürzere Makros definiert sind. Ein Aufstellung dieser Makros hat Triceratops erarbeitet, vielen Dank an ihn dafür:
\sourceon LaTeX
% Mengensymbole
\newcommand{\IR}[0]{\mathbb{R}}
\newcommand{\IN}[0]{\mathbb{N}}
\newcommand{\IZ}{\mathbb{Z}}
\newcommand{\IQ}{\mathbb{Q}}
\newcommand{\IC}{\mathbb{C}}
\newcommand{\IF}{\mathbb{F}}
% Griechische Buchstaben
\newcommand{\eps}{\varepsilon}
\newcommand{\w}{\omega}
\newcommand{\z}{\zeta}
\newcommand{\G}{\Gamma}
\newcommand{\g}{\gamma}
% Operatoren
\DeclareMathOperator{\const}{const}
\DeclareMathOperator{\id}{id}
\DeclareMathOperator{\grad}{grad}
\DeclareMathOperator{\coker}{coker}
\DeclareMathOperator{\colim}{colim}
\renewcommand{\Re}{\operatorname{Re}}
\renewcommand{\Im}{\operatorname{Im}}
\renewcommand{\d}{\operatorname{d}}
\newcommand{\abs}[1]{\left\lvert#1\right\rvert}
\newcommand{\norm}[1]{\left\lVert#1\right\rVert}
\sourceoff
Die Nutzung dieser Makros erfolgt einfach als Kürzel, z.B.
für \(\IN\) wird der Code \IN benutzt usw.
Schluss
Die hier vorgestellten Codes sind nur ein kleiner Ausschnitt aus dem Repertoire von \(\LaTeX\), der lediglich dem Einstieg dienen soll. Weitere Markups findet man zB. hier in den Kommentaren zum Artikel oder hier bei wikipedia.
viel Freude trunx (Jens Koch)
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